Blog von Walter Lackermayr & dem Forum der WuidnBuam (und Madln natürlich auch)




Mittwoch, 10. April 2013

Winterlicher Jubiläumsgrat (3.4.13 - 4.4.13)

Von Johannes Wirth

Wenn Sebi und ich aus unseren Dachfenstern zu Hause schauen, sehen wir den Jubiläumsgrat zum Greifen nahe. Vor allem nach den ersten Schneefällen im Herbst gewinnt er an Eleganz. Speziell aber im Winter wird die Eleganz noch durch Erhabenheit ergänzt! So war für uns beide klar, dass wir diesen so berühmten Weg nur in der Winterzeit gehen werden. Vor ein paar Tagen ging es mit bleichen Gesichtern vorzeitig aus dem Hochgebirge zurück. Grund: Wir hatten unreines Bergwasser getrunken, was zu ausgedehnten Toilettengängen und Bettruhe führte. So haben wir ihn wieder beobachten, den Grat. Einen Tag später stehen wir auf dem Zujgspitzgipfel und stapfen die ersten Meter in hüfthohem Schnee Richtigung Alpspitze.




Vorfreude auf die kommenden (Kilo-)Meter


Ein Bergführer mit seinem Kunden ebenfalls. Nach zehn Minuten überholen wir und verabschieden uns von den Beiden. 








Bereits nach drei Stunden erblicken wir die Biwakschachtel. Freude kommt auf und unser Ziel, in einem Tag "durch" zu kommen, trotz der Wühlerei, scheint realisierbar zu sein







Doch plötzlich zieht dichter Nebel auf. Unser Fortkommen verlangsamt sich drastisch und bald merken wir, dass wir falsch sind.



 Und das auch noch auf einem Grat, wo es doch meistens nur vor oder zurück geht. Wir stehen irgendwo im Nirgendwo auf einem Grat, den wir beide zuvor noch nie betreten haben. Letztendlich wird das Grathütterl am späten Nachmittag erreicht und wir beziehen unser Lager, da an den Weiterweg nun nicht mehr zu denken ist!


Sebi hackt erstmal das Fenster frei!....



...und voila, es werde Licht


Der Kocher brodelt bald, das Essen schmeckt und die Kerze brennt, auch schön. Doch was ist eigentlich mit unseren beiden Kumpanen, die wir ganz am Anfang überholt hatten? Als sich der Nebel verzieht und die Sonne untergeht sage ich noch mit leichtem Grinsen: Also entweder kommen die beiden 22.00 Uhr total entkräftet, oder sie sind umgekehrt. Ersteres tritt ein...
Sie sind dummerweise unseren falschen Spuren im Nebel gefolgt. Und als Tüpfelchen auf dem I ist der Bergführer auch noch, zum Glück angeseilt, durch eine Wechte gebrochen. Aus reichlich schlechtem Gewissen bekommen die Beiden von uns Tee und Riegel und die Stimmung kippt ins Positive! So können Sebi und ich doch noch zufrieden einschlafen. Am nächsten Tag schlendern bzw. wühlen wir uns gemütlich, untermauert von herrlichem Sonnenschein, zur Alpspitze






















Am Ende stehen wir beide glücklich und zufrieden das erste Mal auf der Alpspitze









Runter gehts flott per Via Ferrata
Nun sehen wir wieder aus unseren beiden Dachfenstern, bestimmt aber aus einem andern Blickwinkel als vor der Tour!


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