Blog von Walter Lackermayr & dem Forum der WuidnBuam (und Madln natürlich auch)




Sonntag, 24. August 2008

Schüsselkarspitze "Weg der Nasenbohrer"

THE WAY OF THE NOSEDRILLERS!
Eigentlich war ja Auflösung der Restbewölkung für die Vormittagsstunden angesagt, aber irgendwie haben das die Wolken ned kapiert und sich erstmal zu dicken Cumulus (Haufenwolken) zusammengerottet, wahrscheinlich um zu beratschlagen was sie jetzt machen sollen. Z. B. uns den Tag versauen...
Demzufolge sitzen wir am Gratl unter der Südwand und frieren. Pausebrot raus (wer eins hat, wer nicht klaut wem andren seins - oh what a Deutsch heut wieder!) Der Einstieg hält sich wie der Rest der Landschaft um uns rum erstaml bedeckt. Schaut ja gar nicht mal so gut aus. Und doch, ganz unverhofft, ein Loch tut sich auf, also ran, schließlich war Sommer befohlen. Die erste Länge der "Nasenbohrer" wartet mit einem schönen Riß, nur allein Kingas Finger wollen noch nicht verstehen daß Sommer befohlen war und stellen nach kurzer Zeit wegen Gefühllosigkeit den Dienst ein.
... mir gings nicht viel besser, nur daß ich mir halt von den verweichlichten Fingerlein nicht den Tag versauen lassen will. Also nuff!
Nach dem Riß kurze Querung nach rechts und siehe da ein Stand mit zwei Bolts und Schlinge ist erreicht, ungemütlich allerdings....
...und zwar nicht nur wegen der Kalten Finger
Weiter gehts an großerUntergriffschuppe Richtung Kamin...
...wo nach gerade mal 12 Meter schon wieder ein Stand daherkommt. Aha, jetzt wird ein Schuh draus, die vorherige Bolzenansammlung war ein Abseilstand und hier ist der Richtige für uns. Schei...-Topo, also freut's euch, es wird mal wieder ein Neues geben.
Aus dem eher gruftartigen Schluchtzeugs gehts rechts hinaus, schaut ungemütlich naß aus....
...geht dann aber doch erstaunlich trocken dahin...
..mit tricky Aufsteher vorm nächsten Stand.
Der Weiterweg ist mal klar: Diese Verschneidung, a Traum, a totaler Traum!
Obwohl die Tour plaisiermassig eingebohrt ist darf man ab und an auch mal bissal wegsteigen...
...was allerdings den Nachsteiger naturgemäß wenig belastet.
Die vierte Länge macht die erste 8-Ansage, and zwar recht deutlich. Die schweren Stellen sind technisch tricky, lösen sich aber alle recht gut auf.
Zum Stand vor der Länge Fünf ist's mal garnicht so leicht, und weil quer daher auch hinterher recht schwer.
Der Stand ist nicht gerade der kuschligste, aber was soll's
Die Länge Fünf ist eher plattig und wartet nochmal mit einigen 8- Stellen auf, die sind aber niemals bissig, nur gleich vom Stand weg ist's mal etwas unangenehm. Danach gibts zum Ausgleich für den vorherigen Stand ein schönes Band zum in der Sonne liegen. Die letzte Länge ist wie bei den benachbarten Touren auch kaum (in diesem Fall garnicht) abgesichert, es gibt aber einen Abseilstand den man mitnehmen kann und einen NH, sonst sind's 50 mtr. V+ bis auf den Grat.
Streiflicht:
Nasenbohrer Kinga, Freund Till
Und wieder haben wir unsere Leben angefüllt mit einem wunderbaren Abenteuer im Gebirg, und dann laufen wir halt zum x-ten mal dieses §$/$%/(%/-Puittal naus.
Tourinfos:
"Weg der Nasenbohrer" (Jörg Pross, Sani Heinl, Lothar Klingel 1994) 8- in zwei SL, sonst recht anhaltend 7/7+
6 tw recht lange Seillängen, 200 Klettermeter
Saugute Kletterei in allerbestem Fels: Fest, steil, griffig. Riß, Verschneidung, Platte, Leisten.
Material: 12 Expresschlingen, für die letzte Länge einige Friends und kleines Stopperset.
Vorsteiger: 8-, Nachsteiger 7/A0

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