Rring..rring! Mittwoch Nachmittag im Büro, draussen scheint die Sonne, Rainer ist dran. Ob ich morgen Zeit hätte, er braucht für zwei Tage 'n Kletterpartner. Rring..rring, Anruf auf der zweiten Leitung. Rainer, gib mir fünf Minuten, ich ruf gleich zurück. Fünf Minuten später, wie ist der Plan? Spinaspfeiler, Donnerstag Nachmittag hin, Freitag wieder heim. Guter Plan, bin dabei!
Anderntags mittags starten wir, um drei sind wir am Parkplatz der Diavolezzabahn. Das Ganze fängt an sich zu einer kulinarischen Reise auszuweiten, nachdem wir auf der Fahrt schon brav Brezn, Salamisemmeln und Apfelschorle vom Plan "abgearbeitet" hatten beschließt Rainer das Programmangebot zu steigern. Guter Plan.
Dann konditionsuntauglich mit der Bahn auf die Diavolezza. Akklimatisiert bin ich eh nicht.
Auf der Terrasse gucken wir wie's am besten zu machen sei, mit dem Pfeiler.
Irgendwie haben wir dieselben Ideen, es fällt also wenig Diskussionsstoff an, was uns mehr Gelegenheit bietet die Unterschiede der bayerischen (Parkplatz) und eidgenössischen (Terrasse) Hopfenkaltschalte zu ergründen.
Nicht dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht, wir wissen schon dass wir nicht nur zum Trinken hergekommen sind!
Es gibt ja schließlich auch noch was zu Essen....
Vorspeise,
Hauptgang...
und Nachtisch
Danach sind wir völlig platt.
Pfeiler?
What Pfeiler??
Nach hervorragender Nachtruhe und üppigem Frühstück stehen wir um sechs vor der Hütte und gehen die 250 HM über buckelpistenmässig eingefahrenes Gelände zum Gletscher runter. So langsam regt sich die erste Reue in mir. Wie soll ich da nachmittags wieder raufkommen, diese miesen 250 Höhenmeter? Mit dem Bauch?
Hab ich schon erwähnt dass es viel zu Essen gab?
Egal, jetzt zum Pfeiler hinüber und nauf. Das Gelände ist gutmütig, nix mit mühsam Spuren. Der Bergschrund erweist sich als harmlos und auch das darüberliegende Firnfeld bringt nicht die befürchtete Wühlerei.
Eine perfekte Firn- und Eisrinne bringt uns rechts der Pfeilerkante schnell höher, saugeil.
Schon früh können wir so die Pfeilerkante erreichen.
Gut für ne kleine Pause. Schließlich muss man ja auch mal was Essen. Riegel in der Tasche?
Ich rauch noch eine, Rainer macht sich über Kombigelände davon.
Wir erreichen so den rechten Rand der großen Eisflanke zwischen Bumiller- und Spinaspfeiler.
Anfangs etwas mühsam weil viel Schnee wirds nach oben unter dünner Schneeuaflage zunehmend blank.
So entschliessen wir uns für die letzten zwei Eislängen das Seil rauszuholen. Besser ist besser.
Noch drei Längen Kombi an der nicht so sehr festen Pfeilerkante...
...und schon sind wir oben. Cool. Esspause.
Der Grat vom Piz Spinas (Piz Palü Westgipfel) hinüber zum Hauptgipfel ist nochmal interessant und macht richtig Spaß. Haha, weil's nicht mehr bergauf geht.
Nach zwei kurzen Gegenanstiegen gibts am Ostgipfel endlich den verdienten Mittagsriegel.
Und weg...
Die 250 Meter zur Diavolezza hinauf waren übrigens garnicht so schlimm. Weil wir uns in weiser Voraussicht vorher nochmal gestärkt hatten.
In der Panoramascheibe nochmal das Tagwerk abgelichtet, das war's.
2 Kommentare:
Kannst du mal bitte auf dem letzten Foto eure Route einzeichnen?
Oder hast sogar nen GPS Track?
LG
GD
Hallo LG,
Genaue Routenbeschreibung fogt in Kürze, ich arbeite dran, also einfach wieder reinschauen ;)
Ciao
Walter
Kommentar veröffentlichen