Vorab gab er ein kleines Interwiev:
Der
Alpinistenclub im Gespräch mit Thomas Tivadar
Fünf Wochen schlug sich
Tom Tivadar mit Paul Fischer in den Anden Nordpatagoniens durch den Dschungel,
um einem bisher unbekannten Granitriesen eine Route abzuringen. 2015 unternahm
er völlig alleine eine Erkundungsexpedition. Allerdings kam es dann etwas
anders als geplant…
Tom,
wie heißt nun der Berg an dem Du warst?
Thomas Tivadar: Der Berg selbst hat bisher gar keinen Namen. Die Berggruppe wird von
den Einheimischen Serrania Avalancha genannt. Auch das Tal hat keinen eigenen
Namen, die 1000 Meter hohe Ostwand dort bekam dann halt einfach auch den Namen
Serrania Avalancha.“
Ursprünglich
hattet ihr ein ganz anderes Ziel: Den El Capitan Patagoniens „El Hermano“. Wie
kamst Du auf das andere Ziel Serrania Avalancha?
Wie lange habt ihr in dem weglosen Tal bis zum Berg gebraucht?
Thomas
Tivadar: Wir waren bis zum Basecamp schon 16 bittere Tage unterwegs, plus zwei
Tage Lastentransport. Wir brauchten jeweils einen vollen Tag, um einen Weg
durch den Dschungel zu schlagen, den wir anschließend mit dem Gepäck in 40
Minuten bewältigen konnten.
Wie
erging es Euch dann in der Wand?
Thomas
Tivadar: Die Zeit ist uns wegen des langwierigen Zugangs durch das Tal davon
gelaufen. So hatten wir keine Chance auf die 1000 Meter hohe Ostwand und sind
zu der gegenüberliegenden
Wand. Die hat nur 800 Meter und ist unten etwas geneigter. Dieses Ziel erschien
angesichts der verbleibenden Zeit noch machbar. Wir konnten die ersten neun
Seillängen frei klettern, wobei wir auf Schwierigkeiten bis 7- stießen.
Ab da wurde es richtig steil, wir kletterten
Techno bis A4. Leider schlug das Wetter nach ca. 380 Metern um. Nach zweieinhalb
Tagen Dauerregen im Portaledge liegend mussten wir aufgeben.
Wie
war es mit deinem Partner Paul Fischer?
Thomas
Tivadar: Paul ist ein junger, superstarker Kletterer! Er hat z.B. die Zodiac
am El Capitan in nur 16 Stunden geklettert. Auf der Expedition hat er ziemlich
leiden müssen, das Wetter war meistens schlecht, alles war nass und das hat ihn
gesundheitlich ganz schön mitgenommen.“
Planst
Du dort noch mal hinzugehen?
Thomas
Tivadar: Wahrscheinlich nicht. Es ist schwierig, einen Partner für eine so
harte Unternehmung zu finden, und bis es dann soweit ist, wäre das Tal wieder
völlig zugewachsen und wir müssten den ganzen Weg wieder neu schlagen. Mit dem
El Hermano ist das was ganz anderes, da gehe ich auf jeden Fall wieder hin!“
Vielen Dank für das Gespräch Tom!
Thomas Tivadar: 55 Jahre alt, ist einer der
erfahrensten Bigwall-Kletterer. Diverse (harte und härteste) Erstbegehungen in
den letzten 30 Jahren und Gründungsmitglied des Alpinistenclub
Das Interview führte Walter Lackermayr
Die Expedition wurde vom DAV (Panorama berichtete) und der Sektion Bayerland finanziell unterstützt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen